
„Marketing kann kein Delegationsjob sein“
Als Markus Aerni 2007 seine Firma viceversa mit Sitz in Bern gründete, wollte er keine klassische Werbe- oder Kommunikationsagentur ins Leben rufen. Dem Marketing- und Kommunikationsspezialist ging und geht es darum, sehr eng mit seinen Kunden zusammenzuarbeiten, das dort bereits vorhanden Know-how anzuzapfen, um massgeschneiderte Kommunikationslösungen zu entwickeln. „Im Gegensatz zur Werbeagentur, die den Kunden eher aus dem Entwicklungsprozess herausnimmt, integriere ich ihn ganz bewusst“, so Aerni, „denn Marketing ist kein Delegationsjob.“ So werden zu Beginn Workshops in den Unternehmen durchgeführt, an denen Mitarbeitende aus sämtlichen Abteilungen mit Kundenkontakt teilnehmen. „Das beginnt beim Chef und dem Marketingverantwortlichen, es gehören aber auch zum Beispiel der Chef der Restaurants oder die Kundenberaterin dazu“, erklärt Markus Aerni die Zusammensetzung der Teilnehmenden. Alle sollen ihr Wissen und ihre Beurteilungen einbringen. Auf dieser Basis wird in einem engeren Rahmen weitergearbeitet. „Für mich ist es wichtig, dass die aus diesem Prozess resultierenden Kommunikationsprojekte von allen Mitarbeitenden mitgetragen wird“, sagt Aerni mit Nachdruck.
Dadurch dass der Kunde sehr in den Entwicklungsprozess integriert sei, bestehe selbstverständlich die Gefahr, dass er als Berater irgendwann nicht mehr gebraucht werde, gibt Aerni eine Schwachstelle des Konzeptes zu. „Aber zum Glück ist das nicht oft der Fall. Wir werden immer wieder als Sparringpartner oder Berater hinzugeholt. “ Die Kunden seien immer wieder froh um einen unbefangenen Blick von aussen.
Gekoppelt mit einem Erlebnis
Aerni, der das Fachbuch „Integrierte Kommunikation“ geschrieben hat, das als Lehrmittel für sämtliche eidgenössischen Verkaufs-, Marketing- und Kommunikationsausbildungen verwendet wird, weist darauf hin, dass Marketing und Kommunikation immer mit einem persönlichen Erlebnis gekoppelt werden muss. Dieses bleibe den Zielgruppen besser in Erinnerung und könne auch als Basis für PR- oder Medienbeiträge dienen. „Ein Event ist ein einzigartig eingängiges Kommunikationsmittel“, erklärt Aerni.
Synergien dank Kooperationen
Als ehemaliger Chief Marketing Officer von Swiss Olympic bringt Aerni ein breites Netzwerk im Sportbereich mit. So gehören beispielsweise Special Olympics Switzerland, der Schweizerische Verband für Pferdesport, der Schweizerische Eisstockverband sowie der Schweizerische Schwimmverband zu seinen Kunden. „Mit letzterem erarbeiten wir einen Kooperations-Evaluation mit der Lungenliga Schweiz“, sagt Markus Aerni, schliesslich sei Schwimmen auch sehr gesund für Menschen mit eingeschränkter Lungenfunktion. Aber auch Kunden aus dem Tourismusbereich und dem Gesundheitswesen gehören zu seinen Referenzen.
Bereits seit langem ist viceversa für den Gurten – Park im Grünen tätig. „Hier war es uns vor allem wichtig, dass die drei Partner Stiftung Gurtenpark, Migros Kulturprozent sowie die Gurtenbahn unter dem Motto „One Place, One Voice“ ein gemeinschaftliches Tourismus-Marketing entwickeln“, führt Aerni aus. „Diesen Prozess dauerhaft zu begleiten und dessen Erfolg zu erleben, bereitet mir persönlich grösste Freude.“